SoLaWi Erlangen

Emskirchen. Wie geht Solidarischen Landwirtschaft und was sind die Vorteile für Erzeuger und Verbraucher? Diesen und anderen Fragen gingen Gabriele Dirsch und Helmut Wening von der Solidarischen Landwirtschaft Erlangen (SoLaWi) auf Einladung von der Initiative „Emskirchen im Wandel“ nach.

Es gibt in der SoLaWi Erlangen zur Zeit 140 „Ernteteiler“, die von 2 Bauern mit selbst angebautem und  jahrestypischem Obst und Gemüse in Bio-Qualität versorgt werden. Der Monatsbeitrag beträgt rund 40 Euro. Die Lieferung erfolgt 1x pro Woche an ein Depot, wo sich jeder der Ernteteiler seinen Teil abholt. Dabei werden die durchschnittlich 3,5 kg selbst abgewogen, was meisst gut funktioniert. Die Organisation erfolgt ehrenamtlich, die Landwirte haben ein festes Einkommen, außerhalb der üblichen Verteilsysteme. „Frischer und regionaler gehts nicht.“ so Helmut Wening, der zu den Initatoren gehört.

Die Anbauplanung erfolgt teils in Abstimmung mit den Ernteteilnehmern. Es gibt auch Feldbegehungen, die Transparenz schaffen, wo die Lebensmittel wachsen. Freiwillige Arbeitseinsätze werden ebenso angeboten, die das Bewusstsein für den wahren Wert von Lebensmitteln stärken.

Die Idee der Bewegung Solidarischen Landwirtschaft ist in Norddeutschland entstanden und besteht in Erlangen seit 5 Jahren. Weitere Initiativen gibt es in Bamberg und Nürnberg. Strenge Regeln gibt es nicht, jede Initiative macht es ein bisschen anders. Die Keimzelle bestand aus 5 Personen, die zunächst Ernteteiler gewonnen haben. Darauf hin wurden Bauern abgeklappert, die die Gemeinschaft beliefern wollen. Es könnte aber auch von Bauern selbst ausgehen, so ein Teilnehmer. „Viele Menschen wissen jedoch noch nicht von dem tollen Win-Win-Ansatz der Solidarischen Landwirtschaft“ so Gabriele Dirsch, die ebenfalls seit Beginn dabei ist und sich auch mit um die Öffentlichskeitarbeit kümmert. „Die beiden Bauern haben ein gutes Gefühl, weil sie von einer Gemeinschaft getragen sind. Die entgegengebrachte Wertschätzung tut emotional sehr gut“ so Gabriele Dirsch weiter.

Ob eine Initiative auch auf dem Land eine Chance hat, war eine der Fragen in der Diskussionsrunde.
„Die Abholwege sind hier weiter, nicht jeder kann leicht mit dem Rad zur Abholstelle fahren und Eigenanbau ist hier häufiger als in der Stadt. Allerdings kaufen auch auf dem Land viele Menschen einen großen Teil ihres Obstes / Gemüses von teils fernen Ländern. Es ist wohl auch hier eine Frage des Bewußtseins, diesen nachahmenswerten Weg einzuschlagen“ so Jürgen Osterlänger, der die Diskussion der 12 Teilnehmer leitete.
https://solawi-erlangen.de/

Das Bild zeigt v.l.n.r. Jürgen Osterlänger, Gabriele Dirsch und Helmut Wening mit Rosenkohl, Sauerkraut und Kürbis aus einem aktuellen Ernteteil. Die Veranstaltung war am 5.12.2018.

Bildrechte: Jürgen Osterlänger