Das Bild zeigt den „freien Ökobauern“ Michael Simml aus dem Bayerischen Wald. den 57-jährigen „freien Ökobauern“ Michael Simml aus dem Bayerischen Wald
Emskirchen. 30 Interessierte verfolgten im Emskirchner Mehrgenerationenhaus „Aurachtreff“ gebannt den Film über den charismatischen Biobauern Michael Simml und seine Familie. Der Film weckte bei vielen Teilnehmern Erinnerungen an das frühere Leben auf dem Land und führte natürlich zu Vergleichen mit der heutigen Situation, die Viele der anwesenden biologisch oder konventionell wirtschaftenden Landwirten als nicht gerade rosig sehen. Durch die zu niedrigen Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse seien die Landwirte zu ständigem Wachstum gezwungen, was jedoch auch zu steigenden Kosten führt, die durch vermehrte Arbeit wieder ausgeglichen werden müssen. Ausfälle von Familienarbeitskräften oder Urlaub sind eigentlich gar nicht mehr drin und die permanente 7-Tage Woche keine Seltenheit.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Arbeit der Landwirte wieder mehr wertgeschätzt werden muss, denn sie sind es ja, die für unser aller Ernährung sorgen. Durch den Trend zu immer mehr „vorbereiteten“ und eingeschweißten Lebensmittel geht der Bezug der Verbraucher zur ursprünglichen Pflanze, und wie sie überhaupt entsteht, verloren. Auch wurde beklagt, dass vielen Leuten Konsumgüter mehr Geld wert sind als Nahrungsmittel. Hier wünschte man sich wieder mehr Bewusstsein für das, was wirklich wichtig ist im Leben.
Laut Bauer Simml ist eine gute Bodenkrume, auf der Gemüse und Getreide ohne Kunstdünger wachsen, das A und O für Nahrungsmittel, die uns gesund erhalten. Diese Bodenkrume gilt es zu schützen und vor allem wieder aufzubauen.
Als eine Möglichkeit zur Selbsthilfe für Verbraucher und Landwirte wurde die „Solidarische Landwirtschaft“ erwähnt, bei der Verbraucher einen/mehrere Landwirt/e finanziell unterstützen und dafür übers Jahr mit Lebensmitteln beliefert werden.
Der Film über den Bauern, der das Gras wachsen hört, und vor allem auch die Beiträge der Anwesenden haben zu einem sehr bereichernden Abend beigetragen und der Vorschlag Jürgen Osterlängers, weitere Veranstaltungen zum Thema Landbewirtschaftung anzubieten, wurde sehr begrüßt.
Informationen zum Film aus der Einladung:
„Drei Jahr’ geben wir ihm, dann frisst ihn s’Unkraut z’samm.“ Über das Getuschel der Nachbarn hörte er hinweg, als er in den frühen 80er Jahren seinen Hof auf Biolandbau umstellte – als einer der ersten in Deutschland. Heute erntet Michael Simml höchste Erträge auf nur 18 Hektar kargem Boden im Bayerischen Wald. Und die Tuschler gestehen heute vor laufender Kamera reuig ihre üble Nachrede von damals. Simmls Erfolgsrezepte: Weite Fruchtfolgen, Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Regenwurm und Laufkäfer – und ein Gespür dafür, was der Boden ihm sagen will, wenn er Unkraut sprießen lässt.