Neustadt/Aisch. Bei der ZOOM Veranstaltung der Initiative „Landkreis NEA im Wandel“ fanden sich unter dem Motto „Wege aus der Krise, gutes Leben gestalten“ 10 Personen ein. Zu den gesetzten Schwerpunkten mit Kurzbeiträgen entspann sich eine lebendige Diskussion, in die sich Teilnehmende auch gut eingebracht hatten.
Wo stehen wir?
Dieser Frage ging der Initiator der Veranstaltung Jürgen Osterlänger in der Einführung nach.
Schon vor der Corona-Krise standen wir am Abgrund: Die schnell wachsende Hyperverschuldung der Staaten und Großteil der Unternehmen und Bürger spiegelt ja nur die äußere Ausbeutung von Menschen, Tieren, Pflanzen, Humus, Wasser und Klima wieder. Vieles ist aus der Balance geraten. Nicht nur die Spekulanten und Politiker haben sich verzockt, sondern auch wir, da wir dieses Spiel zu lange zugelassen und auch mitgemacht haben. Es gibt leider viele Bereiche in Politik, Finanzwesen, Wirtschaft, Sozialem und Natur, die todkrank sind und ebenfalls den Tsunami auslösen können
Wir stehen daher womöglich vor turbulenten Zeiten:
- zahlreiche Firmenpleiten
- Versorgungsengpässe, falls Strukturen zusammenbrechen sollten
- Sinnkrise
- zunehmende ökologische Krisen
- möglicher Finanzcrash durch die enorme Verschuldung und der derzeit vorherrschenden Finanzsystem
und vieles mehr kann uns im Jahr 2021 bevorstehen angesichts der Folgen der Corona-Maßnahmen und dem was eventuell noch dahinter steht und noch alles kommen wird.
Daher möchten wir den Versuch wagen, genau diese positiven Dinge in den Menschen hervorzubringen und zu stärken, die uns Mut machen, uns stärken und uns resilient (krisenfest) machen.
Was können wir in dieser gefährlichen Situation, trotz aller Widerstände und den noch schlafenden oder paralysierten Mitmenschen und Politikern, heute tun?
Was ist zu tun?
Da es in dieser Veranstaltung um das Ganze ging und einen möglichen Überblick darüber zu geben, wurden die skizzierten Optionen nicht einzeln vertieft. Dies soll in folgenden Veranstaltungen erfolgen.
Was sind also gerade jetzt in Zeiten der Krise zukunftsfähige Fähigkeiten und Eigenschaften, die wir einüben sollten?
Systemisches Denken, Handeln auf Augenhöhe, Achtsamkeit, Kreativität, Konfliktlösungsmethoden, Medienkompetenz,Empathie, Respekt, VisionskraftKollaboration, Beziehungsfähigkeit und Resilienz, um nur eine Auswahl zu nennen.
Der innere Wandel sollte dem äußeren Wandel vorausgehen oder gleichzeitig erfolgen. Als wichtige Fragestellungen wurde in den Raum gestellt und diskutiert:
„Wollen wir einen Betonplaneten oder einen üppig belebten Planeten?“
„Wollen wir eine schöne oder eine hässliche Welt?“
„Wollen wir eine lebendige Welt oder eine tote Welt?“
Für einen positiven Wandel brauchen wir einen dringend notwendigen kulturellen Wertewandel, so Jürgen Osterlänger. Und für neue kulturelle, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen brauche es glaubwürdige Initiatoren. Die Entwicklungsarbeit dazu sollte allerdings bei jedem selbst beginnen. Ein Teilnehmer ergänzte zum Schluß „Die Wirtschaft, das Geld, die Digitalisierung und die Technik haben dem Menschen und der Natur zu dienen und nicht umgekehrt.“
Einige Teilnehmende boten auch an, eigene Impuls zu setzen bei einer der kommenden Veranstaltungen: Demokratie der Zukunft, Demokratie mit theaterpädagogischen Methoden erschließen, Mobilität, Wärmepumpen, aufbauende Landwirtschaft.