2040 – WIR RETTEN DIE WELT! Film & Diskussion im Kino NEA

Neustadt/Aisch. Wie sieht die Welt 2040 aus. Ist Rettung noch möglich? Welche Lösungen gibt es jetzt schon, um die Klimakrise noch in den Griff zu bekommen, ohne neue Techniken erfinden zu müssen? Das waren die Hauptfragen, die die Filmdoku „2040 – WIR RETTEN DIE WELT!“ stellte. Die Initiative „Landkreis NEA im Wandel“ lud Aktive von Fridays for Future als Diskussionspartner im Kinosaal ein.

Die sehr gute und preisgekrönte australische Filmdoku liefert viele Hoffnung machende Beispiele aus aller Welt, dass die Klimakrise und einige andere Krisen noch dazu umgekehrt werden können. Die Filmemacher zeigen zahlreiche erstaunliche Ansätze und bereits verfügbare Lösungen, die nicht erst noch erfunden werden müssen. Bis 2040 könnte das Zusammenleben auf der Erde nachhaltig verbessert werden, wenn Haushalte ihre eigene Energie herstellen und in Batterien speichern, wenn der Autoverkehr durch Sharing-Modelle ersetzt und Platz für Parkanlagen und Urban Gardening frei wird. Die Landwirtschaft könnte mit neuen Methoden wie der aufbauenden Landwirtschaftsmethode oder der Agroforstwirtschaft einen erheblichen Beitrag leisten und den CO2-Spiegel in der Atmosphäre senken und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit und Wasseraufnahmefähigkeit mehren. Auch im Meer könnten wir der akuten Bedrohung entgegenwirken. Wir müssen nur bereit sein, jetzt gemeinsam für eine bessere Welt zu arbeiten und neue Wege einzuschlagen. Mit verantwortungsvollem Handeln können wir eine lebenswertere Welt erschaffen. Dezentrale Stromnetze und Versorgungsstrukturen sind viel kostengünstiger und nachhaltiger.

Auch eine andere Ökonomie sei erforderlich. Ein Prozent der Reichsten soll mehr Güter auf sich vereinen als die restlichen 99 Prozent. „Wie wäre es, wenn wir nicht die etablierten, althergebrachten Theorien an den Anfang der Ökonomie stellen, sondern stattdessen die langfristigen Ziele der Menschheit, und versuchten, ein ökonomisches Denken zu entwickeln, das uns in die Lage versetzt, diese Ziele zu erreichen?“ so die Ökonomin Kate Raworth im Film. Sie propagiert eine Art neue Weltformel. In der Mitte das gesellschaftliche Fundament, darum der Kreis aus Ökologie, Politik, Wirtschaft, irgendwo darin der ideale Raum: Sicher, gerecht und nachhaltig.

Dass das System Veränderung dringend nötig hat, ist vielen klar. Die eigentliche Frage lautet: Wie bitte schön soll ein solcher Wandel von statten gehen? In der lebendigen Diskussion mit ca. 75 Personen im fast vollen Kinosaal kamen zuerst 5 Aktive von Fridays for Future (FFF) zu Wort. Sie fordern die Regierungen auf Kommunal- Landes- und Bundesebene auf, die Klimakrise als solche zu benennen und sofortige Handlungsinitiative auf allen Ebenen zu ergreifen. Noch haben wir die Chance und damit die Verantwortung, eine Klimakatastrophe abzuwenden. Sie erläuterten auch ihre geplante Aktion beim globalen Klimastreiktag am 29.11.2019. Sie wollen Klima-“Pakete“ mit ihren Forderungen an verantwortliche Politiker übergeben und damit ihre Forderungen und ihren Protest bekräftigen. Einige Teilnehmer dankten den jungen Klimaschützern für ihr Engagement und dass sie die Gesellschaft mobilisiert haben. Der Wunsch vieler ist, dass die Proteste weiter gehen und die Politik endlich wirksame Maßnahmen einleitet und die Gesellschaft diese einsieht und mitmacht zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

Sowohl das mitveranstaltende KinoNEA und die Genossenschaft Regional Versorgt zeigten sich mit der Diskussion und dem guten Film sehr zufrieden.