„Wir werden konservativ“ war das leicht doppeldeutige Motto bei der letzten Veranstaltung der Initiative „Emskirchen im Wandel“. Gemeint war damit, Gemüse haltbar zu machen. Im Mittelpunkt stand die Milchsäuregärung als Möglichkeit, Gemüse gesund und schnell haltbar zu machen.
Gemüse milchsauer einzulegen ist eines der natürlichsten und ältesten Verfahren zur Vorratshaltung. Sauerkraut ist das bekannteste durch Milchsäure konservierte Gemüse, aber kaum jemand weiss, dass fast alle Gemüsearten milchsauer eingelegt werden können! So gingen die 13 Interessierten in „Großmutters Universität“ und legten selbst Hand an mit mitgebrachtem Gemüse, leeren Schraubgläsern und Küchenwerkzeug.
Nachdem sie Jahrzehnte in Vergessenheit geraten war, kommt diese alte Konservierungsmethode inzwischen wieder neu zu Ehren. Denn zur Herstellung und Lagerung der auf diese Weise haltbar gemachten Gemüse ist keine Energie erforderlich. Das milchsauer Einlegen ist zudem denkbar unaufwendig und das ganze Jahr hindurch möglich, mit wenigen Utensilien, die in jedem Haushalt vorhanden sind. Ein weiteres Plus: Im Vergleich zu anderen Konservierungsverfahren bleiben Vitamine, Enzyme und andere wertvolle Inhaltstoffe weitgehend erhalten, obendrein bilden sich neue, wohlschmeckende Aromastoffe. Der gesundheitliche Nutzen milchsauer vergorener Lebensmittel ist zudem erheblich, da sie gewöhnlich besser verdaut werden können als rohe.
Da milchsauer vergorenes Gemüse – oftmals auch als Heilnahrung bezeichnet – in den üblichen Lebensmittelläden kaum erhältlich ist, heißt die Devise: Selbermachen.
Die Bilder zeigen die Akteure beim Werk, bei dem auch der Plausch nicht zu kurz kam. Voraus ging etwas Theorie und 2 Videos, die Praktiker bei der Arbeit zeigten.
Jeder hat mindestens ein Glas mit nach Hause genommen. Nach 2 Wochen Gärzeit sollte der Prozess abgeschlossen sein und die Gläser reif für den Vorratskeller sein.